Um das herauszufinden, eine kurze Geschichte..
Es war einmal ein Vater und sein Sohn Tim – 12 Jahre alt. Sie lebten nicht auf einem Dorf, aber auch in keiner Großstadt. Ein war ein beschauliches Städtchen mit knapp fünfzig tausend Einwohnern. Sie wohnten in einem Reihenhaus mit Garten. Sogar einen Hund gab es: Rex – ein Schäferhund, erst ein Jahr alt, jedoch schon gut erzogen. Die Eltern von Tim haben sich vor ein paar Jahren scheiden lassen, deshalb wohnt seine Mutter auch nicht mehr mit ihm und seinem Vater zusammen.
Beiden Elternteilen, vor allem dem Vater ist Bildung sehr wichtig, deshalb übt er regelmäßig mit seinem Sohn ein paar Aufgaben, um ihn zu unterstützen, seine Leistungen zu verbessern und um am Ball zu bleiben. Der Sohn ist davon selten mehr, meistens weniger begeistert, aber lässt das ganze über sich ergehen – wie das halt so ist.
Samstag-Nachmittag, als es draußen sowieso regnet, ergreift Tims Vater die Chance, schnappt sich die Mahte-Übungsunterlagen und seinen Sohn und hockt sich mit ihm zusammen. Zehn Aufgaben – das ist das Pensum für heute.
Der Vater diktiert die 10 Aufgaben, eine nach der anderen – dann hat Tim Zeit diese in Ruhe zu lösen. In dieser Zeit beschäftigt sich der Vater anderweitig, um seinen Sohn dabei nicht zu stressen oder ihn zu nerven. Einige Zeit später: “Feeeeertig!”
Tim hatte alle Aufgaben durchgerechnet und übergibt sie seinem Vater zur Kontrolle.
Dieser rechnet alle Aufgaben nach und präsentiert darauf seinem Sohn sein Ergebnis:
EINE Aufgabe ist falsch!
Früher hätte ich es vermutlich auch so gemacht.
Ich hätte Tim gesagt, eine falsche Aufgabe ist dabei gewesen, bzw. eine Aufgabe hast du falsch gelöst und hätte sie mit ihm nochmal genau angeschaut.
Aber WHAT THE FUCK- wo ist denn bitte mein FOKUS???
Der Junge hat NEUN Aufgaben RICHTIG gelöst – UND WAS SAGE ICH??
EINE FALSCHE!
Bitter. Als mir das bewusst geworden ist – uff..
Es gibt immer mindestens zwei Seiten.
Es gibt immer eine Seite auf die man sich mehr fokussiert.
ES IST DEINE ENTSCHEIDUNG, WAS DU FOKUSSIERST!!
Bist du auch jemand, der immer das schlechte raussucht aus allem, wenn doch eigentlich alles gut ist, du findest schon noch was, was besser geht? Und darauf bestehst du dann?
Gesund und konstruktiv wäre es – sich beiden Seiten bewusst zu seinen, also keine der beiden zu vergessen oder gar zu ignorieren.
Heeey, voll gut – neun Richtige!
Vielleicht auch auf das Richtige nochmal eingehen, um das zu festigen und zu vertiefen. Das Selbstbewusstsein stärken etc. Warum hast du das so und so gemacht?
Und eine falsche Aufgabe (ohne Bewertung! Fehler sind RELATIV!) – Welcher Schritt war genau falsch? Und wie das nächste mal anders handeln?
Nicht jeder hat Kinder und nicht jeder muss sich immer noch mit Mathe-Aufgaben rumschlagen, aber das ist vollkommen egal – denn das gilt für AAAAALLLES im Leben!
Wenn man verliebt ist, ist es übrigens genau umgekehrt.
Dann sehen wir oft nur noch all das was RICHTIG und GUT und TOLL ist – durch unsere rosa-rote Brille – und vergessen oder verdrängen sogar dabei, die FALSCHEN Dinge, Verhalten, was normalerweise ein NoGo wäre, wird ignoriert, alles wird irgendwie gerechtfertigt und verteidigt, weil er hat doch EINE Aufagbe RICHTIG!!
Es ist also weder gut, nur das FALSCHE ZU SEHEN.
Das macht unzufrieden und wäre zudem unfair.
Es ist aber auch nicht gut, nur das RICHTIGE ZU SEHEN.
Das falsche zu verdrängen, macht es nämlich nicht besser..
YOUR TO DO:
Entdecke, dass ALLES polar ist!