Identität

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Definition: Identität stammt aus dem Lateinischen (lat. identitas) und bedeutet Wesenseinheit – die Einzigartigkeit eines Menschen. Die Identität setzt sich aus Einstellungen, Gefühlen und Verhaltensweisen zusammen, die auch bei wechselnden äußeren Umständen relativ einheitlich bleiben und wird zudem von der Selbstwahrnehmung (“Wie sehe ich mich selbst?”) und der Fremdwahrnehmung (“Wie sehen mich andere Menschen?”) beeinflusst. 


Identitäts-Entwicklung:
Wir machen Erfahrungen.
Diese Erfahrungen führen zu Einstellungen.
Und Einstellungen sind die Grundlage für unser Verhalten.


Wissen Sie, was ich glaube? Dass wir in eine Welt hineingeboren werden, in der sich niemand die Zeit nimmt, der zu werden, der er ist – und all diese Menschen, die nicht sie selbst sind, verletzen die wenigen Menschen, die sich diese Zeit nehmen. – Sean Penn


Identitäts-Bewusstsein | Wer bist du`? Wer bin ich?
Identität bzw. seelische Gesundheit wird nach dem Psychologen Hilarion Petzold von den 5 gleichwertigen Säulen getragen:

  • Leiblichkeit / Gesundheit
    • Fühle ich mich in meinem Körper wohl?
      Fühle ich mich attraktiv?
    • Habe ich körperliche Einschränkungen, Erkrankungen, Eigenarten? Akzeptiere ich alle diese Besonderheiten?
    • Höre ich auf meine körperlichen Bedürfnisse und befriedige diese wohlwollend?
    • Führe ich gegen meinen Körper Krieg? Missbrauche ich meinen Körper z.B. mit Zwängen, Süchten, Ausbeutung, etc.? Welche schlechten Gewohnheiten beeinflussen meine Gesundheit negativ?
    • Bin ich gesund? Fühle ich mich fit?
      Habe ich genug Schlaf und Erholung?
      Bewege ich mich regelmäßig?
      Ernähre ich mich ausgewogen?
    • Was unternehme ich für meine Gesundheit?
      Welche meiner Gewohnheiten beeinflussen meine Gesundheit positiv?
    • Fühle ich mich in meiner Geschlechtsrolle richtig aufgehoben? Erfüllt mich mein Sexualleben?
    • Wie ist meine emotionale Grundstimmung?
      Wie geht es dir mit deinen Gedanken?
    • >> Im Prinzip kann man sich hier alle Fragen stellen, die mit Gesundheit, Annahme, Akzeptanz und Bedürfnisse des eigenen Körpers zu tun haben.
    • diese Säule kann bspw. geschwächt werden durch: Krankheiten, einen Unfall, seelische Verletzungen, traumatische Erlebnisse oder ein geringes Selbstwertgefühl
  • Sozialer Kontext / Gesellschaft
    • Habe ich Freunde? Wie nahe stehen mit meine Freunde?
      Macht es Spaß mit meinen Freunden zusammen zu sein`? Bringt es mich voran, inspiriert mich gemeinsame Zeit?
      Fühle ich mich geborgen in meinem Freundeskreis?
    • Sind die Beziehungen zu meiner Familie intakt?
    • Gibt es Menschen, auf die du dich immer verlassen kannst?
    • Wie häufig unternehme ich etwas mit anderen?
    • Sind meine Beziehungen zu meinen wichtigsten Bezugspersonen intakt? (Chef, Kollegen, Nachbarn, Partner)
    • Falls ich in einer Partnerschaft bin, bin ich glücklich in dieser?`
      Fühle ich mich geborgen und respektiert? Habe ich ein erfülltes Liebesleben?
    • Hast du Gewohnheiten die auf die Stärkung deiner Beziehungen einzahlen?
    • diese Säule kann bspw. geschwächt werden durch: Trennung/Scheidung, einen Todesfall, Umzug in eine fremde Stadt ohne soziales Umfeld, keine bzw. schlechte oder das Ende von Freundschaften, unlösbare soziale Konflikte
  • Arbeit, Leistung / Freizeit
    • Bin ich stolz auf das, was ich leiste?
    • Habe ich das Gefühl, dass ich das, was ich tue, sinnvoll ist?
    • Kannst du deine Charakterstärken in deinem Beruf vorteilhaft einsetzen?
    • Habe ich die Arbeit, die ich mir wünsche?
    • Erfüllen mich die Tätigkeiten innerhalb meiner Arbeit?
      Macht mir meine Arbeit Spa´ß`?
    • Erhalte ich für meine Arbeit Anerkennung?
    • Wie verbringe ich meine Freizeit? Was sind meine Hobbies?
    • diese Säule kann bspw. geschwächt werden durch: Job-Verlust, den ‘falschen’ Job oder Arbeitgeber zu haben, keine erfüllenden Hobbies zu haben
  • Materielle Sicherheit
    • Bist du grundsätzlich mit deiner finanziellen Situation/Entwicklung zufrieden?
    • Hast du einen Überblick über deine monatlichen Einnahmen und Ausgaben? Wie kommst du mit deinen monatlichen Ausgaben zurecht?
    • Habe ich das, was ich brauche?
    • Habe ich das, was mir wichtig ist?
      Habe ich die notwendigen finanziellen Ressourcen, mit meine Wünsche zu erfüllen?
    • Ist meine Existenz gesichert?
    • Wie schätze ich meine materielle/finanzielle Zukunft ein?
      Sicherheit / Unsicherheit?
    • Lebe ich in einer sicheren Umgebung?
    • diese Säule kann bspw. geschwächt werden durch: längere Arbeitslosigkeit, Schulden, zu geringes Einkommen / unzureichende Rente, keine erfüllenden Hobbies zu haben
  • Werte / Normen, Ideale
    • Kennst du deine Werte / weißt du, was dir wichtig ist?
      Hast du ein Umfeld, was deine Werte teilt?
    • Wann geht es dir besonders gut?
    • Sind dir deine Grundprinzipien im Leben bewusst?
    • Hast du eine Idee, vom Sinn für dein Leben?
      Weißt du wofür du lebst?
    • Was sind deine Ziele/Wünsche? Was ist deine Vision?
    • Was möchtest du in deinem leben noch lernen, erleben, sehen?
    • Was ist deine Religion, deine Kultur, deine Lebensphilosophie, deine politische Einstellung?
    • diese Säule kann bspw. geschwächt werden durch: keinen Sinn in seinem Leben zu sehen, sich völlig unbewusst seiner Werte und Prinzipien zu sein, Streitigkeiten oder Konflikten mit Andersdenkenden

Wie steht es um deine Identität / Balance im Leben?

GUT, WENN:
Du dich in deinem Leben insgesamt gut fühlst, deine Beziehungen gut laufen, dir deine Arbeit und deine Hobbies Spaß machen, keine Geldsorgen hast und du dich in deinem Körper wohlfühlst.

SCHLECHT, WENN:
Du dich überfordert, lustlos oder unmotiviert fühlst, du dich zurückziehst, du immer wieder negativen Gedankenspiralen landest, du nur noch funktionierst und kaum Freude empfindest.


Identitätskrisen & Identitätsverlust:

Zu wissen, wer man ist (unsere Identität) gibt uns Sicherheit und Orientierung im Leben. Unsere Identität ist jedoch kein feststehendes Konstrukt, sie entwickelt sich mit uns mit und wenn wir zulange an etwas unbewusst festhalten, kommt es vor, dass man sich irgendwann in einer Identitätskrise widerfindet und dann unsicher am Abgrund steht mit Angst vor Identitätsverlust. Das kann passieren durch einen äußeren Auslöser oder einfach aus einem Selbst heraus – oft sogar gegen den eigenen Willen.

Plötzlich ist die Krise da. Das Selbstbild und Handlungsstrategien, die jahrelang valide waren, fühlen sich plötzlich sinnlos an und führen ins Nichts. Stattdessen Unsicherheit, Trauer, Wut und Angst. Man kommt irgendwie nicht mehr klar.. man stellt alles in Frage… und man weiß nicht mehr, wer man eigentlich ist, was man eigentlich tut und wofür eigentlich?

ABER ALLES EASY… Identitätskrisen (auch wenn erstmal unangenehm) gehören zur menschlichen Entwicklung und somit zum Leben dazu und sind ganz normal!

Die beschriebenen unangenehmen Gefühle kündigen einfach nur an, dass es Zeit ist, sich von seinen veralteten Konzepten über sich Selbst zu lösen. Dieses Bewusstsein ist der Schlüssel aus der Krise. Erstmal fühlen und akzeptieren, offen dafür sein – dann entsteht die Energie und Richtung, die man für die Veränderung brauchen wird.

Im Prinzip kann man froh sein, wenn eine Identitätskrise an die Türe klopft. Es bedeutet nur… Entwicklung steht an, die uns als Mensch weiterbringt. Sie zu bekämpfen bringt einen nicht weiter, sie aktiv zu bearbeiten ist definitiv sinnvoll und lohnenswert. Die Identitätskrise von heute ist deine Freiheit von morgen 😉


Bewusste Identitäts-Entwicklung / – Veränderung / -Stabilisierung:

  1. Zeichne die Säulen am besten auf. Jede Säule enthält eine Skale von 1 (sehr schwach) bis 10 (sehr stark). Fülle die Skalen nach Beantwortung der Fragen und deiner Einschätzung der Stabilität.
  2. Vergleiche die Säulen. Welche Säulen sind stabil? Welche ist die Stärkste, welche die Schwächste?
  3. Fokussiere dich auf die instabilen Säulen, diese gefährden deine Balance im Leben! Wo besteht dringend Handlungsbedarf? Bei welcher Säule würde eine Veränderung den größten Effekt auf mein Leben haben?
  4. Schritte überlegen. Welche alltäglichen Gewohnheiten kann ich integrieren, die diese Säule (wieder) stärken? Was kann ich gleich heute dafür tun? Wer kann mir ggf. helfen?
  5. Nächsten Termin festlegen, um nochmal in die Analyse zu gehen 🙂

SONSTIGES DAZU:

  • Du erreichst Ziele SO VIEL LEICHTER, wenn du dich bereits jetzt mit der Person identifizierst, die die Eigenschaften und Vorlieben hat, von der Person für die deine gewünschte Zielerreichung ‘Alltag/Gewohnheit’ ist.
    Tipp: Einfach mal Identitätsziele setzen!
    Die Ergebnisse kommen dann von alleine 😉
  • Man ist NICHT DIE EINE STATISCHE PERSÖNLICHKEIT. Gibt es nicht. Wir entwickeln und verändern und sowieso unser ganzes Leben lang. Automatisch, ganz natürlich und normal. Durch äußere Umstände (Eltern, Gesellschaft, Freunde, Familie, Medien…) wird man dann zu irgendwem und identifiziert sich irgendwann damit.
    Die Fragen sind:
    Wer bin ich geworden?
    Wer will ich sein?
    Und wenn du dich bisher noch nie damit beschäftigt hast, ist es sehr wahrscheinlich, das´s es nicht die selben Personen sind…
  • Auch unbewusste Identitäts-Veränderungen sind möglich: Neue Erfahrungen können unsere Einstellung verändern, und eine veränderte Einstellung ändert unsere Verhaltensweisen und damit unsere Identität.
  • Um seelisch ausgeglichen zu sein, sollten alle 5 Säulen der Identität stabil stehen und keine großen Schwachstellen haben. 

Identität gibt Sicherheit & Orientierung im Leben. – 𝗪𝗮𝘀 𝘃𝗶𝗲𝗹𝗲𝗻 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗯𝗲𝘄𝘂𝘀𝘀𝘁 𝗶𝘀𝘁: Unsere Identität ist kein feststehendes Konstrukt, sie entwickelt sich ein Leben lang! 🔃 …und wenn wir 𝘇𝘂𝗹𝗮𝗻𝗴𝗲 𝗮𝗻 𝗲𝘁𝘄𝗮𝘀 𝘂𝗻𝗯𝗲𝘄𝘂𝘀𝘀𝘁 𝗳𝗲𝘀𝘁𝗵𝗮𝗹𝘁𝗲𝗻, passiert es, dass man sich in einer Identitätskrise widerfindet und unsicher am Abgrund steht mit Angst vor Identitätsverlust. 🤯😵‍💫 𝗣𝗹ö𝘁𝘇𝗹𝗶𝗰𝗵 𝗶𝘀𝘁 𝗱𝗶𝗲 𝗞𝗿𝗶𝘀𝗲 𝗱𝗮. 𝘚𝘦𝘭𝘣𝘴𝘵𝘣𝘪𝘭𝘥 𝘶𝘯𝘥 𝘏𝘢𝘯𝘥𝘭𝘶𝘯𝘨𝘴𝘴𝘵𝘳𝘢𝘵𝘦𝘨𝘪𝘦𝘯, 𝘥𝘪𝘦 𝘧ü𝘳 𝘦𝘪𝘯𝘦𝘯 𝘫𝘢𝘩𝘳𝘦𝘭𝘢𝘯𝘨 𝘷𝘢𝘭𝘪𝘥𝘦 𝘸𝘢𝘳𝘦𝘯, 𝘧ü𝘩𝘭𝘦𝘯 𝘴𝘪𝘤𝘩 𝘱𝘭ö𝘵𝘻𝘭𝘪𝘤𝘩 𝘴𝘪𝘯𝘯𝘭𝘰𝘴 𝘢𝘯 𝘶𝘯𝘥 𝘧ü𝘩𝘳𝘦𝘯 𝘪𝘯𝘴 𝘕𝘪𝘤𝘩𝘵𝘴. 🤷‍♀️ Unsicherheit, Trauer, Wut und Angst. Man stellt alles in Frage… und 𝘄𝗲𝗶ß 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗺𝗲𝗵𝗿, 𝘄𝗲𝗿 𝗺𝗮𝗻 𝗲𝗶𝗴𝗲𝗻𝘁𝗹𝗶𝗰𝗵 (𝘄𝗶𝗿𝗸𝗹𝗶𝗰𝗵) 𝗶𝘀𝘁, was man eigentlich tut und wofür eigentlich❓❓❓ 𝗔𝗕𝗘𝗥 𝗔𝗟𝗟𝗘𝗦 𝗘𝗔𝗦𝗬… Identitätskrisen (auch wenn erstmal unangenehm) gehören zur Entwicklung und zum Leben dazu und sind 𝘨𝘢𝘯𝘻 𝘯𝘰𝘳𝘮𝘢𝘭! 📢 Die unangenehmen Gefühle kündigen nur an, 𝗱𝗮𝘀𝘀 𝗲𝘀 𝗭𝗲𝗶𝘁 𝗶𝘀𝘁, 𝘀𝗶𝗰𝗵 𝘃𝗼𝗻 𝘀𝗲𝗶𝗻𝗲𝗻 𝘃𝗲𝗿𝗮𝗹𝘁𝗲𝘁𝗲𝗻 𝗞𝗼𝗻𝘇𝗲𝗽𝘁𝗲𝗻 ü𝗯𝗲𝗿 𝘀𝗶𝗰𝗵 𝗦𝗲𝗹𝗯𝘀𝘁 𝘇𝘂 𝗹ö𝘀𝗲𝗻. Im Prinzip kann man froh sein, wenn eine Identitätskrise laut an die Türe klopft. Es bedeutet: Entwicklung steht an, die uns als Mensch weiterbringt – 𝘸𝘦𝘯𝘯 𝘸𝘪𝘳 𝘦𝘴 𝘻𝘶𝘭𝘢𝘴𝘴𝘦𝘯! 😉 𝗞𝗮𝗻𝗻𝘀𝘁 𝗱𝘂 𝗱𝗶𝗰𝗵 𝗮𝗻 𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗜𝗱𝗲𝗻𝘁𝗶𝘁ä𝘁𝘀-𝗞𝗿𝗶𝘀𝗲 𝗶𝗻 𝗱𝗲𝗻𝗲𝗺 𝗟𝗲𝗯𝗲𝗻 𝗲𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗿𝗻 ❓Und was hast du daraus gemacht?


WER EINMAL SICH SELBST GEFUNDEN, KANN NICHTS AUF DIESER WELT MEHR VERLIEREN. – Stefan Zweig