peace with gravity

Stelle dich möglichst nackt vor einen körperhohen Spiegel, entspanne dich, gewöhne dich an dein Spiegelbild, bist du dich natürlich und wohl fühlst. Sei neugierig auf das, was du sehen kannst. Nimm dir Zeit, alle Details von Kopf bis zu den Zehen eingehend zu betrachten. Achte darauf, was verschoben, unproportioniert, asymmetrisch oder ungleichgewichtig zu sein scheint. Lass für den Moment die üblichen Schönheitsstandards und persönliche Wertungen beiseite und konzentriere dich auf die physische Struktur des Körpers vor dir. Versuche, eine nicht-wertende Einstellung einzunehmen, eine Art innere Achtsamkeit, die auf deine gegenwärtige Erfahrung eingestellt ist. Bleibe auf diese innere Erfahrung eingestellt und führe eine kleine Veränderung deiner Haltung durch. Wenn dir dein Kopf zu weit vorgestreckt scheint, kannst du ihn ein klein wenig zurücknehmen. Wenn eine Schulter höher ist als die andere, kannst du sie ein wenig senken. Wenn das Becken gekippt ist, bring es in die Senkrechte. Wenn die Füße zu dicht beieinander stehen, stell sie ein bisschen auseinander. Führe diese Veränderungen einzeln nacheinander durch und mache genügend lange Pausen (zwei bis drei Minuten), um deine inneren Reaktionen auf die Haltungsänderungen festzustellen, bevor du zur nächsten übergehst. Mach nur winzige und geringfügige Änderungen, um deinen Körper mehr in den Frieden mit der Schwerkraft zu bringen. Nimm dir Zeit, mach langsam und achte auf deine Reaktionen.

Worauf du achten solltest
Beim ‘Frieden der Schwerkraft’ kannst du dich auf praktisch jeden Teil deines Körpers konzentrieren. Denke daran, deine Haltung langsam zu verändern, Schritt für Schritt und mit innerer Achtsamkeit. Äußerst geringe Veränderungen der Körperstruktur können Gefühle, Empfindungen oder unerwartete Einsichten hervorrufen. Zum Beispiel, der gesamte Körper neige sich zur Seite, oder es können Spannungen in den Beinen auftreten, die mit dem Nacken in Verbindung stehen, oder der Kopf kann sich anfühlen, als bräuchte er eine Schulter, an die er sich lehnen könnte. Eine festgehaltene oder eingesunkene Brust kann auf ein allgemeines Gefühl von Schwäche im ganzen Körper hindeuten, wogegen eine aufgeblasene Brust oft das Bedürfnis ausdrückt, mächtig oder in Kontrolle zu sein. Weit auseinandergestellt Füße können eine Unsicherheit signalisieren, auf den eigenen Füßen stehen, während eng-gestellte Füße auf sexuelle oder sinnliche Zurück-Haltung und Unterdrückung hinweisen können.

Der wesentliche Punkt bei dieser Übung besteht darin, achtsam zu sein, während du kleine körperliche Veränderungen durchführst und erfährst, welche Bedeutungen sie für dich haben können.