sensate focus

aka sinnliches Fokussieren

Sensate Focus – eine Art der Berührung und des zwischenmenschlichen Kontakts, der Partner dabei unterstützt, vom Denken in die Wahrnehmung ihres eigenen Körpers zu gelangen


Traurig aber Fakt: Die meisten Menschen gehen relativ einfallslos und lieblos miteinander um, wenn es um Sex geht. #traurigaberwahr

Menschen können nur das, was sie gelernt haben..
So muss muss man eben auch lernen, sich geistig und körperlich aufeinander einzustimmen. Beim Massieren, Berühren und Streicheln ist es wichtig zu lernen, was genau dem anderen gut tut bzw. nicht so gut tut.
Genau das wissen nämlich die meisten Menschen überraschenderweise gar nicht so genau. Da man sich nicht traut, sich beim Sex zu unterhalten, sich Dinge zu fragen und sich Dinge zu sagen, weiß man meistens auch über die ganz persönlichen und individuellen Wünsche und Bedürfnisse des Partners kaum etwas. Man geht dann in der unausgesprochenen Unsicherheit von dem aus, was man meint durch Mundpropaganda oder Medien über Sex gelernt zu haben und was richtig sein soll, tappt aber meist ziemlich im Dunkeln.

Zum Sensate Focus gehört deshalb nicht nur, dass einer den anderen streichelt, massiert und mit gezielten Berührungen erregt, sondern dass der andere dem einen auch genau zu verstehen gibt, was er will und was ihm gut tut!


Ziele bzw. Wirkung:

  • Reduktion der Ängste vor körperlicher Intimität
  • Bewältigung von Versagensängsten
  • Korrektur von negativen Erwartungen
  • Aufbau von Vertrauen
  • Verbesserung des eigenen Körperbildes
  • Bewusstseinserweiterung des eigenen Körpergefühls
  • Zunahme sexueller Zufriedenheit
  • Wecken der sinnlichen Aufmerksamkeit
  • Wachsen von grundlegendem Wissen und das Vertrauen zum eigenen und fremden Körper
  • Übung und Verfeinerung der Wahrnehmung im Bezug auf die eigenen und fremden Bedürfnisse
  • Neuentdeckung des eigenen Zugangs zu sinnlichen und sexuellen Gefühlen
  • Abnahme der Fokussierung auf den Orgasmus als einziges Ziel
  • Übung und Vertiefung des Austauschs über die gemachten (Sinnes-) Erfahrungen sowie des Ausdrucks von Wünschen und Gefühlen durch das gemeinsame Gespräch

Übungen:

INFO: Der passive Part hat während dem Spiel immer die Augen verbunden, damit er sich ohne Ablenkung einfach fallen lassen kann. Der passive Part kann leichter und ‘unbeobachtet’ verschiedene Dinge ausprobieren.

  • Schritt 1
    Der Körper wird – mit Ausnahme der Genitalregionen – liebkost.
    Die aktive und passive Rolle wird dabei geändert.
    Gedanken/Kommunikation: Was fühlt sich gut, was schlecht oder irritierend an? Wie kann man darüber sprechen? Wichtig ist, die negativen Gefühle zu besprechen, da sie dem Verständnis helfen.
  • Schritt 2
    Der Körper wird liebkost – einschließlich der Genitalregionen.
    Die aktive und passive Rolle wird dabei geändert.
    Gedanken/Kommunikation: Das Ziel der Stimulation wird erforscht, über die Gefühle dabei geredet mit dem Ziel, sich sicher zu fühlen.
  • Schritt 3
    Streicheln des Körpers mit genitaler Stimulation (manuell).
    Die aktive und passive Rolle wird dabei geändert.
    Gedanken/Kommunikation: Neue Erfahrungen sind möglich, ein Gefühl der Nähe.
  • Schritt 4
    Einführen des Penis in die Vagina.
    Gedanken/Kommunikation: Wie fühlt es sich an, mit der Stimulation zu spielen, sie aufzubauen und wieder abklingen zu lassen? Wie kann jeder Partner der Erregung eine Richtung geben?
    Die Freude am Spielen ist hier zentral!
  • Schritt 5
    Mit Bewegung und Positionen experimentieren.
    Gedanken/Kommunikation: Bewegung und Ausdruck des Körpers als sexuelle Stimulation können erfahren und ausgetauscht werden.

YOUR TO DO:

#JUSTDOIT
Versuche deine eigenen sinnlichen Erfahrungen differenziert wahr zu nehmen.
Ergo: Richte deine Aufmerksamkeit darauf, wie sich die Beschaffenheit der Kleider, die Oberfläche der Haut, die Haare deines Gegenübers anfühlen. Konzentriere deine Wahrnehmung auf das, was sich an deinen Händen gut anfühlt oder interessant oder überraschend ist. Und nicht, wie das meistens der Fall ist, was die andere Person vielleicht toll findet.

>> Let’s talk about sex, baby!

und: diary of sex – Schreib es auf!