Gelassenheit

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Man sagt mir nach, ich sei ein sehr gelassener Mensch und tatsächlich scheint Gelassenheit eine meiner Stärken geworden zu sein. Ich habe mich dann letztens mit einem Freund darüber unterhalten, der mir erzählt hat, dass Gelassenheit sein Thema ist, an dem er noch arbeiten will, weil er eben oft nicht gelassen ist. Warum fällt ihm das ‘gelassen sein’ so schwer und mir scheinbar so leicht? Da hab ich mir ein paar Gedanken zum Thema gemacht…

Was ist eigentlich Gelassenheit? Oder fangen wir anders an – was ist das Gegenteil?
Das Gegenteil ist meiner Meinung nach: Unruhe, Aufgeregtheit, Nervosität, Stress, Überaktivität, Anhaftung, Angst, Enttäuschung, Wut
passiert immer dann, wenn man unflexibel und stur ist, sich verrennt, festbeißt, nicht loslassen kann, sich ärgert

Und was verbinde ich nun mit Gelassenheit?
Gleichmut, innere Ruhe, Entspannung,
die Fähigkeit, vor schwierigen Situationen die Fassung oder eine unvoreingenommene Haltung zu bewahren. Gelassenheit ist der entspannte Umgang mit ‘Schwierigkeiten’.

Man hört es ja schon am Wort: Gelassenheit hat etwas mit ‘lassen’ zu tun, mit ‘loslassen’ und ‘sein lassen’.

Oft verwechseln Menschen Gelassenheit mit Gleichgültigkeit und Desinteresse oder sogar Resignation. Und das obwohl Gelassenheit erst angemessenes und sinnvolles Verhalten möglich macht. Sie hilft einem das Wichtige zu tun und das Unwichtige zu lassen. Man erkennt seine Möglichkeiten und kann entschlossen verhandeln. Das ganze wird begleitet von Optimismus und Lebensfreude – ist doch geil, oder?! Man lässt sich nicht mehr über den Tisch ziehen, kann Konflikte aushalten und konstruktiv über Win-Win-Situationen verhandeln. Man lässt sich nicht provozieren und hat nicht das Bedürfnis auf Kleinigkeiten ein Drama zu machen. Man hält sich nicht mit Wut auf über Dinge, die man eh nicht ändern kann. Man konzentriert sich nicht auf seine Ängste und Sorgen, sondern richtet seinen Fokus auf die Möglichkeiten und Freuden des Lebens.


VORTEILE davon, gelassen zu sein:

  • du lebst gesünder – und wie Studien behaupten – auch länger
  • man lässt sich weniger von Dritten beeinflussen
  • du kannst bessere Beziehungen führen oder Bestehende verbessern
  • du kannst ganz natürlich bleiben
  • du ärgerst dich nicht über dich selbst und bist einfach ausgeglichener
  • du musst dich für keine Ausfälle entschuldigen
  • du musst dich für keine Ausbrüche schämen
  • du reagierst nicht traurig und depressiv,
    sondern selbstbewusst und stark

Kann man auch ZU gelassen sein?
Gute Frage! Ich habe lange überlegt und mir ist keine Situation eingefallen, wo man ZU gelassen sein könnte 😀 Also NEIN, ich glaube nicht. Falls du anderer Meinung bist, lass es mich gerne wissen 😉

Kann man Gelassenheit lernen? – JA KLAR!
Wer noch nicht gelassen ist, kann es definitiv werden!
Hey, du weißt doch: ALLES IST ERLERNBAR! Es ist so – wir fühlen, wie wir denken.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern unsere Meinung darüber macht uns zu schaffen. Und deine Meinung bzw. deine Gedanken kannst du trainieren! Bzw. worum es wirklich geht ist deine BEWERTUNG – sie entscheidet darüber, wie du dich fühlst und was du tust. Diese Veränderungen gelingen nicht von heute auf morgen. Es ist bei geistigem Training genauso wie beim Fitness – niemand würde erwarten nach einer Runde Joggen bereits top fit zu sein und um gelassen zu werden braucht es ebenfalls mehr als eine Runde 😉


TIPPS:

  • Enddramatisieren durch Sprache
    Katastrophe, schrecklich, unerträglich, usw. müssen nicht sein – du könntest auch sagen: halb so schlimm, interessant, aha, Überraschung. Nimm das Leben einfach insgesamt nicht so ernst!
  • DU MUSST GAR NIX!
    Wenn du dich mal wieder selber stresst oder ein anderer das versucht – frag dich mal nochmal selber: Muss ich wirklich? Wirklich?? – Wahrscheinlich nicht 😉
  • Gedanken sind auch bloß Gedanken
    Glaub nicht alles, was du denkst! Manchmal denken wir Sachen, die völliger Käse sind und total kontraproduktiv. Also hinterfrage mal selbst, was du da immer denkst und ob das grad so sinnvoll ist und falls nicht, dann lass diese Gedanken Gedanken sein und entscheide selbst, was du wirklich willst.
  • Wie wichtig wäre dieses Ereignis noch in zehn Jahren?
    …sowieso gilt meistens: 99% OF THE THINGS AROUND US DON‘T MATTER.

WIE SCHÖN ES IST, RUHIG ZU BLEIBEN, WENN JEMAND VON DIR ERWARTET DIE BEHERRSCHUNG ZU VERLIEREN.